Ljuba Arnautović: „Im Verborgenen“

Es gibt Geschichten, die berühren das Herz des Lesers, weil sie sich, anders als andere Geschichten, vorbei an allen Wegmarkierungen und sich allen kategorialen Einordnungen widersetzend, einen Weg bahnen durch die gängigen Abwehrmechanismen einer routinemäßigen Lektüre. Ein solcher Ausbruch aus den Routinen gelingt einer Geschichte, die unsere Neugier weckt, weil sie ungewöhnlich ist und den …

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Rolf Keller: “Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42”

Es gibt Bücher, die treffen uns mit voller Wucht. Die Intensität der Darstellung und die plastische Aufbereitung der erschreckenden Fakten lassen das Geschehene derart eindringlich und geradezu überlebensgroß erscheinen, dass es droht uns zu überwältigen. Der Titel des vorliegenden Buches klingt zunächst vertraut. Wir wissen alle, dass während des Zweiten Weltkriegs im Russlandfeldzug viele tausend …

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Roy Jacobsen: „Das Dorf der Wunder“

Timo ist ein einfacher Holzfäller. Er lebte schon immer in Suomussalmi, einem kleinen finnischen Dorf unweit der russischen Grenze. Er kann sich nichts anderes vorstellen, als hier zu leben. Das ändert sich auch nicht, als im Winterkrieg 1939 die finnischen Truppen das Dorf evakuieren wollen. Timo bleibt. Er widersetzt sich den Aufforderungen der Truppen und …

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Walter Kempowski: „Langmut“

Walter Kempowski ist einer der wichtigsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Zu seinen Hauptwerken gehören seine neunteilige „Deutschen Chronik“, deren teilweise Verfilmung („Tadellöser & Wolff“) ein sehr großer Erfolg wurde, sowie vor allem sein umfangreiches, kollektives Tagebuch „Echolot“ und andere zeitkritische Materialsammelungen. Zwischen 1948 und 1956 saß Kempowski wegen Spionagevorwurfs in Haft. Acht Jahre verbrachte er …

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