Uwe Wittstock: „Marseille 1940 — Die große Flucht der Literatur“

Die deutsche Literatur- und Kulturgeschichte haben einem Mann viel zu verdanken, von dem die allermeisten noch nie gehört haben dürften: dem Amerikaner Varian Fry. Der junge Journalist ist die Zentralfigur in Uwe Wittstocks neuem Buch über die großen Flüchtlingsströme, die sich ab dem Frühjahr des Jahres 1940 über den südfranzösischen Knotenpunkt Marseille auf der Flucht …

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Gerdien Jonker: „Etwas hoffen muss das Herz — Eine Familiengeschichte von Juden, Christen und Muslimen“

„Dieses Buch handelt von der Geschichte einer preußisch-jüdischen Familie mit einem ausgeprägten Sinn für Reformen.“ Aus der westpreußischen Heimat wandern die Oettingers über Berlin bis nach London. Die letzte Etappe nach Britisch-Indien sollte wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gelingen. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Nachkriegszeit reicht diese bemerkenswerte …

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Ljuba Arnautović: „Im Verborgenen“

Es gibt Geschichten, die berühren das Herz des Lesers, weil sie sich, anders als andere Geschichten, vorbei an allen Wegmarkierungen und sich allen kategorialen Einordnungen widersetzend, einen Weg bahnen durch die gängigen Abwehrmechanismen einer routinemäßigen Lektüre. Ein solcher Ausbruch aus den Routinen gelingt einer Geschichte, die unsere Neugier weckt, weil sie ungewöhnlich ist und den …

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Erich Kästner: „Das Blaue Buch — Geheimes Kriegstagebuch 1941 – 1945“

Ab 1933 gehörte Erich Kästner nicht zu den verbotenen Schriftstellern; aber sein Antrag auf Aufnahme in die Schrifttumskammer wurde abgelehnt, und fortan durfte er in Deutschland keine Bücher mehr veröffentlichen. Er tat es aber doch — mit Pseudonym oder unter dem Namen von Freunden. Auch als seine Bücher auf die Scheiterhaufen der Bücherverbrennungen geworfen wurden, …

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Ulrich Alexander Boschwitz: „Der Reisende“

Kennen Sie Ulrich Alexander Boschwitz? Aller Wahrscheinlichkeit nach kennen Sie ihn nicht, aber Sie sollten, ja, Sie müssen ihn kennenlernen! Dieser Roman ist eine echte Wiederentdeckung. Das Typoskript hat der damals 23-jährige Ulrich Alexander Boschwitz im englischen Exil verfasst, kurz nach dem Ausbruch der Novemberpogrome in Deutschland. Das kurze Leben des Autors ist schnell erzählt: …

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