Alice Berend: „Frau Hempels Tochter“

Alice Berend ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl sie in den 1910er und 1920er Jahren eine bedeutende Rolle in der deutschsprachigen Literatur spielte. Als Vertreterin einer literarischen Richtung, die sich durch gesellschaftliche Beobachtungsgabe, ironische Brechung und weibliche Perspektive auszeichnete, gehört sie zu jenen Autorinnen, die den Zeitgeist der ausgehenden wilhelminischen Ära und der beginnenden …

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Bruno Preisendörfer: „Als Deutschland erstmals einig wurde — Reise in die Bismarckzeit“

Man liest: „Der letzte Band …“ und denkt: schade, denn man könnte und würde so gerne noch weiterlesen in dieser deutschen Geschichte, die Preisendörfer immer und zuallererst als eine Geschichte der Deutschen erzählt. Alle seine Bücher, vor allem jedoch diejenigen, welche sich historischen Themen widmen, lesen sich nicht nur wunderbar und flott weg, sondern laden …

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Frank-Lothar Kroll: „Geburt der Moderne – Politik, Gesellschaft und Kultur vor dem Ersten Weltkrieg“

In den 1970er und 1980er Jahren gab es eine dominante Strömung unter den Historikern, die geschichtliche Entwicklung des deutschen Kaiserreichs als einen nationalen Sonderweg zu betrachten, der letztendlich direkt in den Nationalsozialismus führte. Jene „Sonderwegs-Historiker“ um Hans-Ulrich Wehler prägten und prägen bis heute unser Bild vom Kaiserreich und seiner Sonderstellung im internationalen Vergleich. Dass diese …

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Tillmann Bendikowski: „Sommer 1914. Zwischen Begeisterung und Angst – wie Deutsche den Kriegsbeginn erlebten“

Im Sommer 1914 herrschte im deutschen Kaiserreich eine allgemeine Kriegseuphorie. Man sehnte einen großen Krieg herbei, der endlich wieder die alte Ordnung stabilisieren würde. – So lautet die offizielle Version der Geschichtsschreibung, die zusammen mit der alleinigen deutschen Kriegsschuld am Ersten Weltkrieg fast hundert Jahre lang in den Schulen gelehrt wurde. Doch diese kollektive Begeisterung …

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Rolf Keller: “Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42”

Es gibt Bücher, die treffen uns mit voller Wucht. Die Intensität der Darstellung und die plastische Aufbereitung der erschreckenden Fakten lassen das Geschehene derart eindringlich und geradezu überlebensgroß erscheinen, dass es droht uns zu überwältigen. Der Titel des vorliegenden Buches klingt zunächst vertraut. Wir wissen alle, dass während des Zweiten Weltkriegs im Russlandfeldzug viele tausend …

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