Eva Koczisky: „Der Schlaf in Kunst und Literatur – Konzepte im Wandel von der Antike zur Moderne“

Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen? Schlafen bedeutet, in eine Traumwelt abzutauchen, die Kontrolle zu verlieren, sich den „dunklen Mächten“ in uns oder um uns herum auszuliefern. Manchmal genießen wir es, manchmal haben wir Angst davor. Doch niemals haben wir eine Wahl: Wir müssen schlafen.

Der Schlaf hat die Menschen schon immer fasziniert. Er öffnet uns das Tor zu einer unbekannten Welt. Der Schlaf bringt uns in Kontakt mit himmlischen Mächten oder mit den Bestien der Unterwelt. Träumen und schlafen werden, historisch gesehen, meist synonym verstanden, obwohl es auch, wie jeder weiß, hin und wieder traumlose Nächte oder auf der anderen Seite auch Wach- und Tag-Träume gibt.

Kunst und Literatur haben sich seit ihren Anfängen mit dem Schlaf und dem Traum beschäftigt. Künstler sind fasziniert von dieser Parallel-Welt, in der die Gesetze der Realität und der Vernunft außer Kraft gesetzt sin und in der alles möglich ist, was wir uns vorstellen.

Im Schlaf sind wir passiv, wir geben die Kontrolle ab, sind ausgeliefert. So zumindest der erste Eindruck. Auf den zweiten Blick ist der schlafende Mensch jedoch viel aktiver, als er scheint. Das wissen die Schlafforschung und die Neurowissenschaften. Doch hier geht es nicht um Wissenschaft, sondern um Kunst und Literatur.

Die Autorin des vorliegenden Buches, Eva Koczisky, ist eine ungarische Germanistin. Seit 2014 ist sie Professorin am Institut für Germanistik und Translationswissenschaft an der Pannonischen Universität Veszprém. Dass ihr Fachwissen jedoch weit über den literaturwissenschaftlichen Tellerrand hinausreicht, macht schon die Themenstellung dieses Sachbuches deutlich; schließlich geht es hier nicht nur um Literatur, sondern auch — und vor allem — um ein kunst- und kulturhistorisches Thema.

Mit erstaunlicher fachübergreifender Kenntnis beschreibt die Autorin künstlerische „Konzepte im Wandel von der Antike zur Moderne“. Das Buch ist nicht nur für eine wissenschaftliche Leserschaft gedacht, sondern wendet sich dank seiner guten Stilistik und Verständlichkeit auch an den interessierten Laien.

Vonseiten des Verlags wurde bei der Buchherstellung viel Wert auf eine hohe Qualität geachtet, und auch die zahlreichen Illustrationen unterstreichen diese großzügige Ausstattung, so dass einem wahren Lese-Genuss nichts mehr im Wege steht.

 

 

Autor: Eva Koczinsky
Titel: „Der Schlaf in Kunst und Literatur – Konzepte im Wandel von der Antike zur Moderne“
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Reimer, Dietrich
ISBN-10: 3496016205
ISBN-13: 978-3496016205