Robert Misik, Christine Schörkhuber, Harald Welzer (Hg.): „Arbeit ist unsichtbar — Die bisher nicht erzählte Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeit“

Dieses Buch ist ein Arbeitsbuch und zwar im doppelten Sinne: Zum einen geht es um die Welt der Arbeit, und zum anderen ist es ein Buch, mit dem man arbeiten kann und muss. Hierbei ist der Anspruch dieses Sammelbandes nicht gerade bescheiden. Es soll die „bislang nicht erzählte Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeit“ präsentiert werden. — Also schauen wir uns dieses Buch einmal näher an …

Die drei Herausgeber dieses Buches kommen aus dem Journalismus, der Welt der Kunst und der Soziologie: Robert Misik ist politischer Journalist und bekannt für seine zahlreichen Publikationen zur Gegenwartspolitik und zu Gesellschaftsthemen. Christine Schörkhuber ist Medienkünstlerin, Musikerin, Radiojournalistin und Filmemacherin; Harald Welzer schließlich ist Soziologe mit starker Medienpräsenz, Gründer der Stiftung FUTURZWEI sowie Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen vor allem zu gesellschaftspolitischen Themen.

„Arbeit ist unsichtbar“ wurde ursprünglich als ein Begleitbuch zur Ausstellung im Museum Arbeitswelt Steyr konzipiert. Da nun nicht jeder, der sich für die Arbeitswelt interessiert, nach Steyr reisen kann — geschweige denn herausfinden, wo dieses Steyr eigentlich liegt (ah ja, in der Nähe von Linz) —, dient dieses Buch zunächst als Surrogat für den Nicht-Besuch jener Ausstellung. Aber das Buch hat viel mehr Potenzial, als nur den Ausstellungsbesuch zu ersetzen …

Die Ausstellung geht u. a. auf die Industriegeschichte von Steyr ein und scheut auch nicht vor einer Aufarbeitung der dunklen Zeit der 1930er Jahre bis 1945 zurück, in der auch hier zum Mittel der Zwangsarbeit gegriffen wurde. Natürlich wirkten sich die Zeit des Austrofaschismus und des „Anschlusses“ an das Dritte Reich auch direkt auf die Arbeitswelt aus, nicht zuletzt auf ihre Organisation und ihren gesellschaftlichen Stellenwert.

Das Buch gliedert sich in sechs große Abschnitte: „Arbeit Macht Mensch“, „Arbeit ist nur ein Gefühl“, „Arbeit Macht Raum“, Arbeit ist Bewegung“, „“Arbeit ist unsichtbar“ und der historische Rückblick auf die „Geschichte der Zünfte“. Alle Abschnitte können sowohl einzeln für sich allein gelesen werden als auch konsekutiv. Die Reihenfolge der Lektüre spielt aber keine Rolle, was den Umgang mit dem Buch wesentlich erleichtert. Man kann in den Texten hin und her springen, zurückblättern, irgendwo einsteigen und nicht mehr aufhören zu lesen. Eingeschoben sind drei Exkurse über die besagte Ausstellung im Museum Arbeitswelt Steyr.

Was dieses Buch so besonders macht, ist zum einen die große Spannbreite der hier versammelten Beiträge: Wissenschaftler, Künstler, Journalisten kommen ebenso zu Wort wie dokumentarische Kurztexte, oft suchen die Autoren einen persönlichen Zugang zum Thema. Die Texte der Beiträge sind kurz und beleuchten jeweils in der Regel nur einen Aspekt der Arbeitswelt; die Autorenliste dieses Sammelbandes ist bunt gemischt und hochkaratig in ihrer Besetzung.

Die meisten Beiträge sind nur wenige Seiten lang, wodurch sich dieses Buch zum Eigenstudium oder auch als „Rohmaterial“ für Seminare anbietet. So könnten jene Texte zum Ausgangspunkt für Diskussionen rund um die Arbeitswelt werden: in Schulen, an Universitäten, innerhalb von Arbeitsgruppen bei NGOs oder — warum nicht?! — in Betriebsräten.

Der vorliegende Sammelband stößt viele Themen und (persönliche sowie kollektive) Facetten der Arbeitswelt von gestern, heute und morgen an, über die zum Teil nur wenig, zum Teil vielleicht noch nie nachgedacht wurde, und bündelt diese Mosaikteilchen in einer spannenden und anregenden Form.

„Arbeit ist unsichtbar“ zeigt sehr anschaulich (und ohne moralischen Zeigefinger), wie komplex die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Arbeitswelt in den modernen Industrieländern sind. Sie zeigt auch, dass es im Grunde an allen Ecken und Ende noch Klärungsbedarf und Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

Die Arbeitswelt ist ein zentraler Bereich unserer Wirklichkeit. Wenn wir sie aktiv mitgestalten, tun wir nicht nur uns, sondern auch den nachfolgenden Generationen einen großen Gefallen. Denn die aktive Gestaltung unserer Arbeitswelt und der Arbeitsbedingungen hat einen unmittelbaren Einfluss nicht nur auf unsere soziale und politische Wirklichkeit, sondern letztlich auch auf Natur und Umwelt.

Sie zu schonen und auf breiter Front (zunächst regional und national, aber auch global) ein nachhaltiges Wirtschaften zu etablieren, muss unsere vordringlichste Aufgabe sein. Zunächst müssen wir jedoch ein Bewusstsein für die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen der verschiedenen Faktoren und Akteure der Arbeitswelt entwickeln — eine Aufgabe, der man sich mit Hilfe dieses schlauen und facettenreichen Buches stellen kann und sollte.

 

 

 

Autor: Robert Misik, Christine Schörkhuber, Harald Welzer (Hg.)
Titel: „Arbeit ist unsichtbar — Die bisher nicht erzählte Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeit“
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Picus Verlag
ISBN-10: 3711720684
ISBN-13: 978-3711720689

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