Ute Frietsch, Jörg Rogge (Hg.): „Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens. Ein Handwörterbuch“

Ute Frietsch, Jörg Rogge (Hg.): „Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens. Ein Handwörterbuch“Die Kulturwissenschaften nehmen unter den geisteswissenschaftlichen Fächern seit den 1960er Jahren eine zentrale Stellung ein. Mit dem „Cultural Turn“ wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen, der das Augenmerk auf zunächst scheinbar triviale Alltagsphänomene lenkte, die sich unter einem weit gefassten Kulturbegriff vereinen lassen.

Die kulturwissenschaftliche Arbeit von Sozialwissenschaftlern, Linguisten, Philosophen, Historikern usw. beschäftigt sich demnach mit den Wechselwirkungen von Kultur und Individuum und der Erforschung kultureller Tatbestände.

Im Transcript-Verlag ist nun ein Handwörterbuch aus der renommierten Reihe der „Mainzer Historische Kulturwissenschaften“ erschienen, das sich der Praxis kulturwissenschaftlichen Arbeitens widmet. Aber was ist genau unter kulturwissenschaftlichem Arbeiten zu verstehen?

Wie bei jeder ordentlichen Wissenschaft braucht es nicht nur einen klar abgegrenzten und definierbaren Gegenstand der Untersuchung, sondern auch ein aufeinander abgestimmtes Verhältnis von Theorie und Praxis.

Das Werkzeugköfferchen des Kulturwissenschaftlers muss nicht nur grundsätzlich Auskunft geben über die richtigen Methoden und Verfahrensweisen, sondern sollte auch ganz praktische Hilfestellungen geben, wenn es um die praktische kulturwissenschaftliche Arbeit geht.

Ein solches Werkzeugköfferchen ist der vorliegende Titel. Wie eigentlich jedes „Handwörterbuch“, das solch einen Namen trägt, ist es recht groß und auch nur mit zwei Händen zu fassen. Das Gewicht liegt dann aber doch nur bei knapp einem Kilogramm, was wohl vor allem dem heutigen technologischen Stand der Buchdruckerkunst zu verdanken ist; wenn das Buch auf dem Tisch liegt, sieht es bedeutend schwerer aus.

Was jedoch viel schwerer als die äußere Erscheinung wiegt, sind die „inneren Werte“ dieses Handwörterbuchs! Der über 500 Seiten starke Band besteht vor allem aus einem alphabetisch gegliederten Abschnitt mit sehr kompetenten und informativ geschriebenen Artikeln zu verschiedenen kulturwissenschaftlichen Praxisthemen. Insgesamt haben 62 Autorinnen und Autoren an diesem umfangreichen Kompendium mitgearbeitet.

Abgerundet wird der harmonische Gesamteindruck durch eine kleine Einleitung, eine hilfreiche Auswahlbibliographie zur Vertiefung sowie durch eine Kurzvorstellung der beteiligten Autorinnen und Autoren. Ein Sachregister erleichtert die Suche nach Stichwörtern.

Die Besonderheit dieses Titels liegt auf seiner Emphase der praktischen kulturwissenschaftlichen Arbeit. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Lexika und anderen Übersichten über die Methoden und Theorien der Kulturwissenschaften. Aber nur wenige Publikationen beschäftigen sich mit den konkreten Orten – der Bibliothek, der Cafeteria, dem Museum – oder mit den Werkzeugen kulturwissenschaftlichen Arbeitens – dem Beschreiben, Notieren, Close Reading, Mapping, Übersetzen, der Strukturierung und Auswertung von Daten und historischem Material, dem Gespräch, dem Diskurs oder dem Verfassen von Essays, Abstracts und wissenschaftlichen Arbeiten.

Wie es in der Einleitung des vorliegenden Titels heißt, richtet sich dieses Handwörterbuch an „Studierende sowie an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, die ein Interesse haben an der Analyse und Diskussion kulturwissenschaftlicher Forschungsstile sowie an einer Selbstreflexion akademischer Sozialisation“.

Besser kann man es eigentlich nicht zusammenfassen. Denn die breite Ausrichtung der behandelten Themen, die sowohl den Studierenden einen ersten Einblick in das kulturwissenschaftliche Arbeiten gewähren, als auch dem Kulturwissenschaftler als Hilfe zur Feinjustierung seiner alltäglichen Werkzeuge dienen können und ihn an seine Fähigkeit zur Selbstreflexion erinnern, macht diese weit gefasste Leserschaft möglich.

Somit ist dieses Handwörterbuch zur „Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens“ ein gelungenes Projekt und ein neues Standardwerk, das ins Regal eines jeden (angehenden oder bereits akademisch arbeitenden) Kulturwissenschaftlers gehört.

 

Autor: Ute Frietsch, Jörg Rogge (Hg.)
Titel: „Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens. Ein Handwörterbuch“
Broschiert: 520 Seiten
Verlag: Transcript
ISBN-10: 3837622487
ISBN-13: 978-3837622485

 

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