Gabriele Reckinger, Volker Wolff (Hg.): „Finanzjournalismus“

Die Zeiten sind hart. Gerade wenn wie vor drei Jahren nach der Lehman-Pleite und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise oder wie ganz aktuell der Börsen-Crash, der durch die erste Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA seit 70 Jahren und die Euro-Schwäche ausgelöst wurde, die Finanzmärkte und die Wirtschaft immer undurchschaubarer werden, sind professionelle Journalisten gefragt, die sich mit der komplexen Materie auskennen und vor allem mit klaren Worten „rüberbringen“ können, wie man die aktuelle Lage zu verstehen hat und was das für den einzelnen Sparer, Anleger oder unbeteiligten Bürger bedeutet.

Mit solch einer speziellen Ausrichtung der journalistischen Arbeit auf das Gebiet des „Finanzjournalismus“ befasst sich gleichnamiges Buch aus der Reihe „Handbuch Journalismus“ des UVK-Verlags.

Wie bei diesem auf höchste inhaltliche Qualität und hochwertige Ausstattung spezialisierten Verlag nicht anders zu erwarten, setzt auch dieses Fachbuch zum Journalismus im Finanzbereich Maßstäbe, an denen sich andere Bücher zum selben Thema messen lassen müssen.

Die beiden Herausgeber sind vom Fach. Gabriele Reckinger ist seit über 25 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalistin tätig und schreibt fürs Handelsblatt, Wirtschaftswoche, VDI-Nachrichten und andere Medien. Volker Wolff leitet seit 15 Jahren die Presseausbildung im Master-Studiengang Journalismus der Universität Mainz und war zuvor Redakteur bei Handelsblatt, Ressortleiter bei Capital und Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Bei so viel geballter Power an fachlichem Wissen und praktischer Erfahrung kann man von einem solchen Herausgeber-Gespann ein Ergebnis erwarten, das sich vor allem durch seine Praxisnähe und die wissenschaftliche Richtigkeit seiner vermittelten Inhalte auszeichnet.

Und genau so ist es auch: Allein schon die Liste der vertretenen Autoren des von Gabriele Reckinger und Volker Wolff herausgegeben Buches überzeugt: 56 Autoren erklären von A wie Ad-hoc-Mitteilung bis Z wie Zertifikate, welche Herangehensweise für den Finanzjournalisten erforderlich ist, um seinem Thema gerecht zu werden.

Gerade auf dem Finanzsektor neigen die Fachleute sehr schnell dazu, sich hinter einer oft nur für Insider verständlichen Fachsprache zu verschanzen, um nicht zu viel zu verraten. Denn im Finanzbereich geht es sehr schnell um Geld, um sehr viel Geld. Da ist es von großem Vorteil, wenn man als Journalist während der Recherche auch zwischen den Zeilen zu lesen versteht.

Es ist die Aufgabe eines jeden Finanzjournalisten, die Zahlen und Charts, wirtschaftliche Zusammenhänge und unternehmerische Mitteilungen wie auch Kennzahlen und Finanzmathematik unter einen Hut zu bringen und dem Leser in einer zusammenfassenden und seinem Wissensstand entsprechenden Sprache zu vermitteln.

Das ist eine Kunst. Aber eine Kunst, die man lernen kann. Zum Beispiel und ganz besonders durch die Lektüre dieses umfassenden Buches und die praktische Umsetzung des in ihm vermittelten Fachwissens.

Autor: Gabriele Reckinger, Volker Wulff (Hg.)
Titel: „Finanzjournalismus“
Gebundene Ausgabe: 456 Seiten
Verlag: UVK
ISBN-10: 3867642532
ISBN-13: 978-3867642538