Martin Suter: „Allmen und der rosa Diamant“

Das Schlimme an dieser neuen Krimi-Reihe von Martin Suter ist, dass man am Ende eines Allmen-Romans gleich den nächsten lesen möchte.

So geht es einem auch bei diesem zweiten Abenteuer, dass Privatdetektiv Allmen bestehen muss. Dieses Mal geht es um die Suche nach einem rosa Diamanten mit einem Marktwert von unglaublichen 45 Millionen Franken. Ein großes Stück und ein großer Auftrag, vielleicht zu groß für Allmen? –

„Allmen International Inquiries“ hatte sich unlängst mit der erfolgreichen Suche nach den Libellenschalen einen guten Ruf in der Kunstbranche gemacht („Allmen und die Libellen“), und so war es selbstverständlich, dass sich Allmen dieser Angelegenheit persönlich annahm.

In diesem Buch geht es um einen Russen, Sokolow, der als Verdächtiger beschattet werden soll. Die Spur führt Allmen schnell aus der kühlen Schweiz an  den Ostseestrand von Heiligendamm. In diesem Luxushotel gastieren nur Leute, die es sich leisten können. Allmen, der an notorischem Geldmangel leidet, kann es sich eigentlich nicht leisten, aber die großzügigen Spesen und Vorschüsse seines Auftraggebers machen es möglich, dass Allmen endlich wieder standesgemäß in einem Hotel seiner Klasse weilen darf.

Die Geschichte verbreitet das entspannte Gefühl eines Lebens ohne Zeitdruck, das man in solch einem exklusiven Ambiente ausgiebig genießen darf, zwischen den exquisiten Dinners und den regelmäßigen Spa-Besuchen bleibt immer noch ein wenig Zeit zur Lektüre guter Bücher und zur Observation des verdächtigen Russen.

Martin Suters Allmen-Romane knüpfen an die besten Traditionen des Kriminalromans an. Die gewählte Sprache und der zurück genommene, nicht nach Aufmerksamkeit und Effekt heischende Stil erinnern angenehm an die Maigret-Romane von Georges Simenon.

Dennoch serviert der Autor in regelmäßigen Abständen spannende Momente und lässt den Leser in all dem Luxus und dekadenter Sorglosigkeit nicht all zu sehr ermüden. Am Ende treffen alle Protagonisten aufeinander, die Handlung verstrickt sich und klärt sich auf eine ganz andere Weise auf, als der Leser die ganze Zeit vermutet.

Was soll man noch viel sagen: Wie bereits bei „Allmen und die Libellenschalen“ vermutet, gehören die Allmen-Krimis zum Besten, was Martin Suter schreibt. Die Romane sind kurz, oft in ein, zwei Stunden zu lesen (ca. 220 Seiten Kleinformat mit großer Schrift) und ein spannender Lesespaß mit kulturellem Anspruch.

Lesen Sie „Allmen und der rosa Diamant“ und warten Sie gespannt auf den nächsten Band dieser schönen neuen Krimi-Reihe.

Autor: Martin Suter
Titel: „Allmen und der rosa Diamant“
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Diogenes
ISBN-10: 3257067992
ISBN-13: 978-3257067996

Hat Ihnen die Rezension weiter geholfen? – belletristiktipps ist ein unabhängiges Medium für Rezensionen von belletristischen Neuerscheinungen. Damit dies auch so bleiben kann, brauchen wir Ihre Unterstützung: Wenn Sie dieses Buch kaufen möchten, benutzen Sie bitte den folgenden Link zu unserem KULTURBUCHLADEN oder unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer kleinen Spende. – Vielen Dank!